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Photovoltaik Kosten im Überblick

Bei den Photovoltaik Kosten liegt der Teufel im Detail. Werden vorab anfallende Kosten außer Acht gelassen, kann so manch eine Photovoltaikanlage schnell in die Unrentabilität rutschen.

Photovoltaik Kosten setzen sich wie folgt zusammen
  • Kosten für Solarmodule, Wechselrichter, Material, Montage und Abnahme
  • Betriebskosten der Photovoltaikanlage, sprich Wartungs- und Reinigungsarbeiten durch den Fachbetrieb sowie Stromkosten für den Anlagenbetrieb
  • Eventuell anfallende Reparaturkosten
  • Versicherungsprämien zur Absicherung der Photovoltaikanlage
  • Zinsleistungen, insofern die Photovoltaikanlage über einen Kredit finanziert wurde

Wie an dieser Auflistung deutlich erkennbar ist, gibt es neben den Kosten für die Photovoltaikanlage also noch vier weitere Positionen, die nicht nur in den gesamten Kostenpunkt einer Photovoltaikanlage einfließen müssen, sondern die darüber hinaus regelmäßig anfallen. Um hier keine überteuerten Geldleistungen erbringen zu müssen, ist die Vergegenwärtigung dieser Komponenten ebenso wichtig wie der Angebotsvergleich in den einzelnen Sparten.

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Photovoltaik Kosten und Preise nach derzeitiger Marktlage

Glaubt man den Medien, so befinden sich die Anschaffungspreise einer Photovoltaikanlage in einem eindeutigen Sinkflug. Tatsächlich scheint dies auch der Realität zu entsprechen und ist nicht zuletzt ein Begründungsaspekt der Bundesregierung, mit dem sie die neuerliche Kürzung bei der Einspeisevergütung rechtfertigt. Trotz dieser unerfreulichen Einspeisevergütungsentwicklung kann sich der Kunde über diese grundsätzliche Tendenz freuen, denn tatsächlich sprechen die aktuellen Zahlen und Fakten eine eindeutige Sprache.

Kosten & Preise für einzelne Photovoltaik Komponente

Auch die weiterführenden Photovoltaik Kosten überzeugen durch vergleichsweise günstige Preise, die sich am unteren Ende der durchschnittlichen Preisspannen bewegen. Demzufolge erhält man heute eine Photovoltaikanlage für folgende Investitionssummen:

Komponente Aktuelle Preisspanne
Solarmodule 550 – 800 Euro pro kWp
Wechselrichter 250 - 350 Euro pro kWp
Schrauben, Kabel & Leitungen 80 - 120 Euro pro kWp
Montagesystem 100 - 150 Euro pro kWp
Montage 120 – 180 Euro pro kWp
Netzanschluss inkl. Abnahme und Zähler 500 – 1000 Euro

Aktuelle Preise für Solarmodule nach Modul-Typ

Solarmodule für Photovoltaikanlagen unterliegen ständig preislichen Schwankungen. Der Photovoltaik Marktplatz pvXchange erhebt in einer monatlichen Marktanalyse die Preise für Solarmodule. Diese werden unterteilt in vier verschiede Modultypen:

High Efficiency
Kristalline Module ab 290 Wp, mit PERC-, HIT-, N-Typ oder Rückseitenkontakt-Zellen oder Kombination daraus.
All Black
Modultypen mit schwarzer Rückseitenfolie, schwarzem Rahmen und einer Leistung zwischen 200 Wp und 320 Wp.
Mainstream
Module mit üblicherweise 60-Zellen, Standard-Alurahmen, weißer Rückseitenfolie und 260 Wp bis 285 Wp - sie repräsentieren den Großteil der Module im Markt.
Low Cost
Minderleistungsmodule, B-Ware, Insolvenzware, Gebrauchtmodule, Produkte mit eingeschränkter oder ohne Garantie.

Die hier aufgezeigten Preise verstehen sich als Netto-Preise für Photovoltaik-Module auf dem europäischen Spotmarkt für verzollte Ware.
Um Endkundenpreise für eine durchschnittliche schlüsselfertige PV-Anlage in Deutschland zu erhalten, müssen die hier aufgeführten Preise mit dem Faktor 3-5 multipliziert werden.

Solarmodulpreise für April 2019

Solarmodulpreise für November 2016 bis April 2019

Photovoltaik Preise für Solarmodule nach Herkunftsland

Wie stark sich die Photovoltaikpreise für Solarmodule aus den unterschiedlichen Herkuntsländern entwickelt haben, zeigt folgendes Diagramm. Die im Diagramm dargestellten Preise verstehen sich in Euro pro Watt Peak Leistung. Die Preise wurden monatlich von pvXchange zwischen Februar 2011 und August 2017 ermittelt. Dabei handelt es sich um Großhandlespreise exklusive Mehrwertsteuer.

Preise für schlüsselfertige Photovoltaikanlagen

Da bei den Preisen für Photovoltaikanlagen die Solarmodule den größten Anteil ausmachen und diese in den letzten Jahren stets im Preis gefallen sind, wirkte sich das stark auf den Preis schlüsselfertiger Photovoltaikanlagen aus. Das nachfolgende Diagramm verdeutlicht dies ganz gut. Zu beachten ist hier, dass die Preise inklusive der Mehrwertsteuer und pro kWp angegeben sind.

Eine solche Preissenkung wurde aber nur deshalb möglich, weil verschiedene Faktoren gleichermaßen preisbildend wirkten:

  • hohe Nachfrage dank attraktiver Einspeisevergütungen durch das EEG
  • durch hohe Nachfrage wurden Solarmodule und Co. stetig weiter entwickelt
  • Massenproduktionsverfahren wurden eingeführt
  • Stückpreise sanken
  • Leistungsgrade stiegen

Das ursprüngliche Ziel des EEG, nämlich die Preise für PV Anlagen langfristig zu senken, konnte erreicht werden. Die Hersteller haben dabei nicht nur geringere Kosten durch Massenproduktion erreicht, sondern auch eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Module. Damit zeigt sich, dass ebenso die Senkung der Einspeisevergütung sich nicht zwingend auf die Rentabilität von Photovoltaikanlagen auswirkt.

Für Menschen, die sich mit dem Gedanken an eine Photovoltaikanlage tragen, scheint also kaum eine Zeit preislich günstiger zu sein als heute. Trotz der sinkenden Einspeisevergütungen darf man sich nämlich dennoch über eine ansehnliche Rentabilität freuen, die sich aus den reduzierten Anschaffungskosten ergibt.

Einberechnung von Wartungskosten

Ist eine Photovoltaikanlage errichtet und die dafür erforderliche Investitionssumme aufgebracht, so kann sich ihr Besitzer in den folgenden Jahren durchaus freuen. Denn nicht nur die Einspeisevergütung klingelt in seiner Kasse, beziehungsweise die Stromkosten reduzieren sich bei der Eigennutzung der solar erzeugten Energie auf ein Minimum, sondern eine Photovoltaikanlage ist bezüglich der anfallenden Folgekosten durchaus sparsam.

Wie mit allen Anschaffungen verhält es sich auch mit der Photovoltaikanlage, dass in den ersten Jahren kaum Kosten für die Wartung anfallen.

Dennoch sollte man bedenken, dass die Lebensdauer eines Photovoltaiksystems maßgeblich von seiner Pflege abhängt. Regelmäßig durchgeführte Reinigungsarbeiten und Wartungsarbeiten werden somit zum Garant für die maximale Ausreizung der gesamten Solaranlage und zwar sowohl hinsichtlich ihres Ertrags als auch der Dauer des störungsfreien Betriebs.

In diesem Zusammenhang sind Wartungskosten unabdingbar. Doch die damit verbundenen Beträge dürften die Photovoltaikidee keineswegs ins Wanken geraten lassen. Denn tatsächlich geht man davon aus, dass eine Photovoltaikanlage an laufenden Kosten pro Jahr ungefähr zwei Prozent der Anschaffungssumme verursacht. Darin inbegriffen ist nicht nur die Wartung, sondern auch eine eventuell erforderliche Reparatur.

Geht man nun von den aktuellen Preisen aus und davon, dass ein Einfamilienhaus mit seiner Photovoltaikanlage pro Jahr etwa 4.000 kWh Strom produziert, so bedeutet dies eine Investitionssumme von etwa 6.500 Euro. Der zwei Prozent Regel folgend fallen somit Wartungskosten von 140 Euro pro Jahr an.

Photovoltaik Kosten: Rechenbeispiel Einfamilienhaus

Welche Photovoltaik Kosten bei einer Photovoltaikanlage verursacht werden, lässt sich anhand abstrakter Zahlen nur schwer erfassen. Wesentlich hilfreicher ist es, anhand eines konkreten Beispiels sowohl Anschaffungspreise wie auch Folgekosten zu vergegenwärtigen und in diese Berechnung alle Eventualitäten einfließen zu lassen.

Als Grundlage des vorliegenden Beispiels dient ein Einfamilienhaus, welches pro Jahr 5.000 kWh Strom, entsprechend dem Energiebedarf einer fünfköpfigen Familie, produziert. Hintergrund der Berechnung ist die Faustformel, dass pro erzeugter Kilowattstunde Strom ein Watt Peak Leistung der Photovoltaikanlage erforderlich ist.

Kostenpunkt Berechnungsformel Beispielhaus
Solarmodule 0,75 € x Wp 3.750 €
Zusatzkomponenten Wechselrichter, Kleinteile, Zähler, Abnahme 3.300 €
Montage 150 € x kWp 750 €
Grundanschaffungspreis 7.800 €
Wartung, Versicherung, Reparaturen, Stromverbrauch 2 % der Investitionssumme 156 €
Zins pro Jahr bei Vollfinanzierung (hier 1.78%) Annuitätenrechnung
16,36% der Rate
138,84 €
Jahreszusatzkosten 294,84 €
Monatszahlung inklusive Zinsen, Tilgung und Wartung bei 10 Jahren Kreditlaufzeit 83,72 €

Diese monatliche Ausgabe fällt allerdings nur dann an, wenn die Photovoltaikanlage vollfinanziert wurde. Eigenkapital wirkt sich schmälernd auf diesen Monatsbetrag aus. Außerdem sollten die genannten Zahlen in ein Verhältnis zu der durch eine 5 kWp leistungsstarke PV Anlage erzielbaren Einspeisevergütung gesetzt werden, die eine Gegeneinnahme zu den anfallenden Ausgaben darstellt.

Die Mehrwertsteuer und der Fiskus bei den Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage

Wer sich für den Kauf einer Photovoltaikanlage entscheidet, der muss dabei auch die Mehrwertsteuer berücksichtigen. Geht man von Gesamtkosten einer Anlage von 12.500 € aus, so enthält diese einen Mehrwertsteuerbetrag in Höhe von 1.995,80 €. Dieser Betrag kann jedoch vom Fiskus erstattet werden, sofern der Anlagenbetreiber sich entschließt, ein Kleingewerbe anzumelden. Das bedeutet, dass er die Erträge aus der Einspeisevergütung mit Umsatzsteuer ausgezahlt bekommt, die dann monatlich oder jährlich, je nach Höhe der Steuerbeträge, ans Finanzamt durchzureichen ist. Am Beispiel wird das Ganze deutlicher:

Kosten der Anlage 12.500,00 €
Enthaltene MwSt. 1.995,80 €
Einspeisevergütung inkl. MwSt. 1.164,00 €
Enthaltene MwSt. in der Einspeisevergütung 185,85 €
MwSt. ans Finanzamt in 20 Jahren abzuführen 3.717,00 €
Ertrag aus der MwSt. - 1.721,12 €

Dieses Geschäft erscheint auf den ersten Blick natürlich wenig lukrativ. Doch es müssen weitere Faktoren berücksichtigt werden. Zunächst einmal wird der große Betrag von fast 2.000 € bereits direkt nach dem Kauf der Anlage zurück erstattet, während die 3.700 € sich über einen Zeitraum von 20 Jahren verteilen. Außerdem können Kosten für Wartung, Reparaturen und Reinigungsarbeiten an der PV-Anlage als Betriebsausgaben geltend gemacht werden. Dadurch sinkt der Betrag, der an den Fiskus abzuführen ist. Wenn innerhalb der 20 Jahre Kosten für die PV-Anlage in Höhe von 5.000 € entstehen, sind darin 798,32 € MwSt. enthalten, die wiederum von der abzuführenden Steuer einbehalten werden können. Damit sinkt das Minusgeschäft bereits auf unter 1.000 €.

Die genauen Photovoltaik Kosten, die während des Betriebs der Anlage anfallen, sind natürlich im Voraus nur schwer zu beziffern und können deutlich höher ausfallen, so dass deutliche Verschiebungen in oben gezeigter Berechnung erfolgen können.

Die Kreditkosten für eine Photovoltaikanlage

Auch wenn eine Photovoltaikanlage heute deutlich weniger in der Anschaffung kostet als noch vor einigen Jahren, so sprechen wir noch immer von mehr als 10.000 Euro, die für ein Photovoltaiksystem aufgebracht werden müssen. Deshalb sind nach wie vor Kredite in diesem Zusammenhang stark gefragt.

Die anfallenden Kreditzinsen müssen zwangsläufig auf die laufenden Kosten einer Photovoltaikanlage aufgeschlagen werden, weshalb es zwingend erforderlich ist, nach besonders günstigen Darlehen Ausschau zu halten, will man die Amortisationszeit nicht unverhältnismäßig verlängern. Nachfragen bei der Hausbank, Onlinebanken, Umweltbanken sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau sind deshalb unabdingbar.

Filialbank Onlinebank Umweltbank Kfw
Kredithöhe 7.800 € 7.800 € 7.800 € 7.800 €
Zinsen ca. 4,5 % ca. 3,89 % ca. 1,78 % ca. 1,75 %
Laufzeit 10 Jahre 10 Jahre 10 Jahre 10 Jahre
Sonstige Kosten 300 € 0 € 0 € 0 €
Rückzahlungssumme 10.008 € 9.427 € 8.524 € 8.512 €

Die oben genannten Zahlen stellen Durchschnittswerte dar und können je nach Bank variieren und sind gegebenenfalls von der Bonität des Antragstellers abhängig. Gleichzeitig soll die Kredithöhe nur als Beispielgrundlage dienen und ist selbstverständlich auch in höheren oder niedrigeren Beträgen möglich, ebenso wie sich die potenziellen Kreditgeber durch flexible Laufzeiten auszeichnen.