Photovoltaikanlage und die Dachneigung
Die optimale Dachneigung richtet sich unter anderem ebenso nach dem Standort. Je näher der Standort am Äquator liegt, desto höher ist auch der Sonnenstand. Aus diesem Grund sollten im Norden steilere Dachneigungen, im Süden dagegen flachere Dachneigungen vorhanden sein, um den Ertrag möglichst hoch zu halten.
Mögliche Dachneigungen und ihre Vor- und Nachteile
Abhängig ist die optimale Dachneigung ebenso von der Jahreszeit. So kann das flache Dach im Sommer bessere Erträge mit sich bringen, wohingegen das steile Dach im Winter Ertragsvorteile bietet. Wer eine Dachneigung aufweist, die nicht optimal ist, kann dennoch gute Erträge erreichen, wenn das Dach richtig ausgerichtet ist. Ferner lässt sich mit Aufständerungskonstruktionen die bessere Dachneigung erreichen. Lediglich bei nach Westen oder Osten verschobenen Ausrichtungen sollte die Dachneigung optimal sein, um die bestmöglichen Erträge zu erzielen.
Zwar lässt sich mit einer Aufständerung die Neigung optimieren, wurde dies in den neuesten Untersuchungen als für nicht zwingend nötig herausgestellt. Dies rechnet sich nur in den seltensten Fällen. Eine Dachneigung von mindestens 6° wird allerdings als nötig erachtet, um das Ablaufen von Regen (somit auch Staub und Verschmutzungen) zu gewährleisten.
Einfluss der Dachneigung auf den Ertrag
Die Dachneigung kann somit erhebliche Auswirkungen auf den tatsächlichen Ertrag der Photovoltaikanlage aufweisen. Allerdings gibt es auch Möglichkeiten, um weniger geeignete Dachneigungen doch noch zu verbessern. So können Aufständerungsanlagen eingesetzt werden, die die Module entsprechend der optimalen Dachneigung aufständern und somit für eine deutliche Verbesserung der Ertragswerte sorgen.
In Deutschland geht man von einer optimalen Dachneigung von 30 – 35° aus. Allerdings können massive Abweichungen auftreten, insbesondere bei genau nach Süden ausgerichteten Anlagen. Hier können Abweichungen von bis zu 30° nach oben und unten auftreten. Trotzdem gibt es nur sehr geringe Auswirkungen auf den Ertrag, sie liegen im einstelligen Prozentbereich.
Je weiter die Ausrichtung eines Dachs jedoch nach Osten oder Westen abweicht, desto stärker sind die negativen Auswirkungen der Dachneigung zu erkennen. Insbesondere sehr steile Dächer verschatten sich dann mitunter selbst. Dennoch kann es auch hier sinnvoll sein, eine steile Aufstellung der Module zu nutzen. Im Winter kann so der Schnee besser vom Dach abrutschen, der ja andernfalls für eine Verschattung sorgen würde. Auch ist mit einer steilen Dachneigung ein gewisser Selbstreinigungseffekt verbunden, der sich positiv auf die Wartungskosten der Photovoltaikanlage auswirken kann.
Dachausrichtung | ||||||||||||||||||||
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Süd | Südost Südwest | Ost West | Nordost Nordwest | Nord | ||||||||||||||||
0 | 10 | 20 | 30 | 40 | 50 | 60 | 70 | 80 | 90 | 100 | 110 | 120 | 130 | 140 | 150 | 160 | 170 | 180 | ||
Dachneigung | 0° | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 |
10° | 93 | 93 | 93 | 92 | 92 | 91 | 90 | 89 | 88 | 86 | 85 | 84 | 83 | 81 | 81 | 80 | 79 | 79 | 79 | |
20° | 97 | 97 | 97 | 96 | 95 | 93 | 91 | 89 | 87 | 85 | 82 | 80 | 77 | 75 | 73 | 71 | 70 | 70 | 70 | |
30° | 100 | 99 | 99 | 97 | 96 | 94 | 91 | 88 | 85 | 82 | 79 | 75 | 72 | 69 | 66 | 64 | 62 | 61 | 61 | |
40° | 100 | 99 | 99 | 97 | 95 | 93 | 90 | 86 | 83 | 79 | 75 | 71 | 67 | 63 | 59 | 56 | 54 | 52 | 52 | |
50° | 98 | 97 | 96 | 95 | 93 | 90 | 87 | 83 | 79 | 75 | 70 | 66 | 61 | 56 | 52 | 48 | 45 | 44 | 43 | |
60° | 94 | 93 | 92 | 91 | 88 | 85 | 82 | 78 | 74 | 70 | 65 | 60 | 55 | 50 | 46 | 41 | 38 | 36 | 35 | |
70° | 88 | 87 | 86 | 85 | 82 | 79 | 76 | 72 | 68 | 63 | 58 | 54 | 49 | 44 | 39 | 35 | 32 | 29 | 28 | |
80° | 80 | 79 | 78 | 77 | 75 | 72 | 68 | 65 | 61 | 56 | 51 | 47 | 42 | 37 | 33 | 29 | 26 | 24 | 23 | |
90° | 69 | 69 | 69 | 67 | 65 | 63 | 60 | 56 | 53 | 48 | 44 | 40 | 35 | 31 | 27 | 24 | 21 | 19 | 18 |
Es zeigt sich also recht schnell, welche Abweichungen beim Ertrag durch eine andere Dachneigung entstehen können. Von daher sollte vor der Installation einer Anlage entsprechend kalkuliert werden, welche Kosten für die Photovoltaikanlage auf den Einzelnen zukommen und welche Erträge er damit generieren kann.
Bauliche Veränderungen bei unpassender Dachneigung
Eine bauliche Veränderung bei einer nicht optimalen Dachneigung ist in der Regel nicht erforderlich. Nach Rücksprache mit dem Solaranlagenbauer werden oft sehr viel kostengünstigere Möglichkeiten aufgezeigt, wie etwa die Aufständerung. Sie kann in verschiedenen Winkeln erfolgen, mitunter sind sogar Anlagen möglich, die sich nach der Sonne richten. Diese sind momentan jedoch noch sehr hochpreisig und eignen sich für den privaten Einsatz eher weniger.
Die Aufständerung kann in verschiedenen Winkeln erfolgen, hier sollte der konkreten Planung eine detaillierte Überprüfung der verschiedenen Winkel vorangehen, so dass der Winkel ermittelt werden kann, mit dem das ganze Jahr über möglichst beste Ergebnisse erreicht werden können.
Die eigene Dachneigung berechnen
Um zu berechnen, welche Dachneigung das eigene Dach hat, kann unser Dachneigung Rechner benutzt werden: Zum Dachneigung Rechner