Planung einer Photovoltaik-Anlage – das müssen Sie beachten
Wer sich für die Installation einer PV-Anlage zur Stromerzeugung interessiert, sollte bereits im Vorfeld einige Fragen klären. Zu den wichtigsten Fragen haben wir eine Checkliste zusammengestellt:
- Eignet sich mein Haus für die Installation einer PV-Anlage? Ist ausreichend Dachfläche vorhanden, stimmt die Dachausrichtung, um einen möglichst hohen Ertrag zu erhalten?
- Welche baurechtlichen Vorgaben und Bestimmungen gelten? Hier gibt der Bebauungsplan Auskunft.
- Wie sieht es mit der Statik aus?
- Gibt es Verschattungen, die den Ertrag minimieren können (Bäume, Gebäude usw.)? Lassen sich diese entfernen?
- Welcher Ertrag ist mit meinen vorhandenen Gegebenheiten (Dachausrichtung und –fläche) zu erwarten?
- Welche Versicherungen brauche ich für eine PV-Anlage?
- Welche Fördermöglichkeiten stehen zur Verfügung?
- Benötige ich einen Wartungsvertrag?
Aus diesen Fragen ergibt sich dann auch eine der allerwichtigsten Fragen im Kontext der Photovoltaikanlage: Rechnet sich die Investition unter Berücksichtigung der zu erwartenden Erträge, der anfallenden Kosten und möglichen Förderungen überhaupt?
Fördermöglichkeiten für PV-Anlage prüfen
Einer der wichtigsten Punkte in der PV-Anlagen-Planung ist die Prüfung der Fördermöglichkeiten. Hier gilt die Faustregel: Je höher die Förderung, desto schneller amortisiert sich die Anlage. Grundlegende Förderformen für private Bauherren sind:
- KfW-Förderung mit dem Programm 274 „Erneuerbare Energien – Photovoltaik“
- KfW-Förderung mit dem Programm 275 „Erneuerbare Energien – Batteriespeicher“
- Förderung der Beratung vor Ort durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
- Einspeisevergütung durch den Netzbetreiber für eingespeisten Strom
Hinzu kommen zahlreiche regionale Förderprogramme von Ländern und Kommunen. Hier sollten Bauherren sich direkt vor Ort erkundigen, welche Förderung für sie in Betracht kommt.
Diese Entscheidungen müssen getroffen werden
Weiterhin ist es wichtig, dass vor der Installation bestimmte Entscheidungen getroffen werden. Der genaue Standort und die Größe der Anlage müssen gewählt werden. Es müssen verschiedene Angebote für unterschiedliche Module und Komponenten eingeholt werden, damit die individuell günstigste Entscheidung getroffen werden kann. Außerdem sollten künftige PV-Betreiber vorab prüfen, ob eine Gewerbepflicht für den Betrieb der Anlage besteht.
Ebenfalls sollten beim zuständigen Netzbetreiber Informationen über die Richtlinien für die Stromeinspeisung ins öffentliche Netz eingeholt werden. Dabei ist unter anderem entscheidend, ob zusätzliche Geräte benötigt werden und wie die Einspeisevergütung verrechnet wird, aber auch, was passiert, wenn das Stromnetz überlastet ist.
Welche Firmen sind für die Installation der PV-Anlage nötig?
Grundsätzlich können Bauherren eine PV-Anlage in einigen Fällen selbst errichten. Allerdings wird in der Praxis empfohlen, stets den Fachmann mit der Installation zu beauftragen. Das hat dann auch gleich den Vorteil, dass Gewährleistungsansprüche entstehen.
Der Statiker wird in den allermeisten Fällen ebenfalls benötigt. Er prüft, ob die Statik des Gebäudes durch die PV-Anlage beeinträchtigt wird oder welche Maßnahmen Bauherren ergreifen müssen, um Beeinträchtigungen zu vermeiden.
Außerdem benötigen angehende PV-Anlagen-Besitzer einen Dachdecker. Soll die Photovoltaikanlage so installiert werden, dass die Dachhaut durchdrungen wird, müssen diese Durchdringungen vom versierten Dachdecker wieder luft- und regendicht verschlossen werden. Wenn Bauherren darauf nicht achten, kann eindringender Wasserdampf in der Dämmebene zu massiven Bauschäden führen.
Ist eine äußere Blitzschutzanlage vorhanden, muss die PV-Anlage von einer Blitzschutz-Fachfirma in diese Anlage mit eingebunden werden. Auch ein Elektriker ist notwendig. Seine Aufgaben bestehen unter anderem darin:
- Kabelverbindungen fachgerecht auszuführen
- Leitungsquerschnitte zu dimensionieren
- einschlägigen technischen Regeln einzuhalten
Gerade der letzte Punkt ist besonders wichtig, da es bei Missachtung der Regeln zum Brand kommen kann.
Weitere Aufgaben betreffen den Netzbetreiber. Er ist in der Pflicht, die Freileitungen, die sich in der Nähe befinden, so zu sichern, dass bei Berührung kein Stromschlag entsteht.
Anmeldungen und Verträge
Ist die PV-Anlage installiert, gilt es, noch einige Anmeldungen durchzuführen. Wir haben die wichtigsten im Folgenden zusammengestellt:
1. Anfrage zur Prüfung der Netzeinspeisung
Eingereicht werden müssen die Nennleistungen für Wechselrichter und Gesamtanlage sowie ein Lage- bzw. Katasterplan. Diese Unterlagen sollten mindestens vier Wochen vor der geplanten Inbetriebnahme eingereicht werden.
2. Inbetriebnahme der PV-Anlage
Diese kann erst nach Antrag durch die Installationsfirma und nur unter Anwesenheit eines Mitarbeiters des Netzbetreibers erfolgen. Idealerweise wird ein Inbetriebnahmeprotokoll erstellt.
3. Einspeisevertrag abschließen
Ein Einspeisevertrag mit dem Netzbetreiber ist nicht zwingend erforderlich, da dieser laut Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) zur Abnahme des Stroms verpflichtet ist. Dennoch werden angehenden PV-Anlagen-Betreibern mitunter entsprechende Verträge vorgelegt. Diese sollten vor der Unterschrift gründlich auf etwaige unangemessene Klauseln überprüft werden.
4. Anmeldung der PV-Anlage
Dafür werden Zählerstand und –nummer sowie das Datum der Inbetriebnahme benötigt. Mit diesen Daten kann die PV-Anlage beim Netzbetreiber angemeldet werden.
5. Meldung an Bundesnetzagentur
Laut EEG sind PV-Anlagen-Betreiber verpflichtet, der Bundesnetzagentur sowohl den Standort als auch die Leistung der Anlage mitzuteilen. Dies geht unkompliziert über das Onlineportal unter https://app.bundesnetzagentur.de/pv-meldeportal/.